Center for Life Ethics
Schaumburg-Lippe-Straße 7
D-53113 Bonn

 

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lifeethics@uni-bonn.de

14.11.2025 - 19:00 - 20:30

Vortrag

Euro-Transhumanismus: Macht, Moral und das Streben nach dem längeren Leben

Kaum eine Idee spiegelt die Spannungen unserer Zeit so deutlich wie der Transhumanismus – die Vision, den Menschen mithilfe neuer Technologien über seine biologischen Grenzen hinaus zu entwickeln. Was einst als utopischer Traum begann, ist heute ein machtpolitisches Projekt mit globaler Bedeutung.

In den USA ist der klassische Transhumanismus längst mit wirtschaftlichen und politischen Interessen verflochten: Milliardäre aus dem Silicon Valley fördern Anti-Aging-Forschung, Gehirn-Computer-Schnittstellen und künstliche Intelligenz – getrieben von der Hoffnung, den Tod zu besiegen und die Evolution selbst in die Hand zu nehmen. Zugleich spaltet diese Vision die amerikanische Politik: Während einige den technologischen Fortschritt als Befreiung sehen, warnen andere vor einer neuen Technokratie der Reichen.

Auch in Russland und anderen Staaten hat der Traum von der Lebensverlängerung eine ideologische Dimension bekommen. Hier wird „Langlebigkeit“ zur nationalen Zukunftsstrategie – zwischen biopolitischem Ehrgeiz, religiösem Traditionalismus und geopolitischer Machtdemonstration.

Der Euro-Transhumanismus setzt dem eine alternative Perspektive entgegen: Er fragt nicht nach Unsterblichkeit, sondern nach Verantwortung. Nicht nach Perfektion, sondern nach Vielfalt. Und nicht nach Kontrolle über das Leben, sondern nach einem besseren Verständnis seiner Möglichkeiten.

Der Vortrag beleuchtet die politischen, kulturellen und ethischen Dimensionen des neuen Menschheitstraums – und zeigt, warum das Ringen um ein längeres Leben längst zu einem Kampf um die Deutung unserer Zukunft geworden ist.

Kontakt

Projektmanagerin Haus für junges Denken
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Ort

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Termin

14. November 2025

19.00 Uhr

Anmeldung
Termine

14.11.2025 - 19:00 - 20:30

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Zielgruppe

Studierende

Wissenschaftler*innen

Alle Interessierten

Sprache

Deutsch

Raum

Haus für junges Denken

Zugang nicht barrierefrei!

Reservierung

erforderlich

Veranstalter

Haus für junges Denken

Referent: Prof. Dr. Stefan Lorenz Sorgner

Stefan Lorenz Sorgner ist Philosophieprofessor an der John Cabot University in Rom, Direktor und Mitbegründer des Beyond Humanism Network, Fellow am Institute for Ethics and Emerging Technologies (IEET), Research Fellow am Ewha Institute for the Humanities der Ewha Womans University in Seoul, akademischer Berater von Humanity+ und Visiting Fellow am Ethikzentrum der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Er ist Herausgeber von mehr als zehn Essaybänden und Autor der folgenden Monografien: Metaphysics without Truth (Marquette University Press 2007), Menschenwürde nach Nietzsche (WBG 2010), Transhumanismus (Herder 2016), Schöner neuer Mensch (Nicolai, 2018), Übermensch (Schwabe 2019), On Transhumanism (Penn State University Press 2020), We have always been cyborgs (Bristol University Press 2022), Philosophy of Posthuman Art (Schwabe 2022), Transhumanismus (mit Philip von Becker, Westendverlag 2023), Homo ex Machina  (zusammen mit Bernd Kleine-Gunk, Goldmann 2023, auf Deutsch), Homo ex Machina  (zusammen mit Bernd Kleine-Gunk, Mirae N Co, Ltd 2024, in koreanischer Übersetzung), Philosophy of Posthuman Art (Epikentro 2024, in griechischer Übersetzung) ), Euro-Transhumanism (Bristol University Press, erscheint 2026). Darüber hinaus ist er Chefredakteur und Gründungsherausgeber des „Journal of Posthuman Studies” (eine doppelt blind begutachtete Fachzeitschrift, die seit 2017 von der Penn State University Press herausgegeben wird). Darüber hinaus ist er ein gefragter Redner in allen Teilen der Welt (World Humanities Forum, Global Solutions Taipei Workshop, Biennale Arte Venezia, TEDx, Colours of Ostrava) und regelmäßiger Ansprechpartner nationaler und internationaler Journalisten und Medienvertreter (Die Zeit, Cicero, Der Standard; Die Presse am Sonntag, Philosophy Now, Il Sole 24 Ore). www.sorgner.de & www.mousike.de

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