Center for Life Ethics
Schaumburg-Lippe-Straße 7
D-53113 Bonn

 

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Lehre SS 24

Für Studierende

Einführung in die Wirtschaftsethik

 

Das Seminar bietet eine Einführung in die ontologischen, soziologischen und ethischen Grundlagen wirtschaftlichen Handelns. Es werden klassische Wirtschaftstheorien und die diese begleitenden Ethiken von Adam Smith und Karl Marx, über die österreichische Schule bis zum Monetarismus beleuchtet, Grundprobleme wie die Realität Pareto-optimaler Zustände von Märkten diskutiert und moderne Systemalternativen wie die Gemeinwohlökonomie, die Degrowth-Bewegung oder Kreislaufökonomien vorgestellt. Die Studierenden können nach dem Seminar Zielkonflikte zwischen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Handlungsräumen gezielt benennen und die Qualität der Lösungsangebote für diese Konflikte sinnvoll einschätzen. Die Studierenden vertiefen ihre Fähigkeit, komplexe philosophische Texte zu erarbeiten und die Erkenntnisse auf aktuelle Probleme anzuwenden.

 

Lehrperson: Dr. Sebastian Müller

Zeit: Dienstags, 10:15–11:45 Uhr, 09.04.2024–16.07.2024

Ort: Universität Bonn, Hauptgebäude , HS I, 53113 Bonn

Von der onologischen Wende zur pluriversalen Kosmopolitik: Wissen jenseits der Epistemologie

(Seminar wird in englischer Sprache gehalten)

 

Von der onologischen Wende zur pluriversalen Kosmopolitik: Wissen jenseits der Epistemologie

In den letzten drei Jahrzehnten haben AutorInnen aus den Geisteswissenschaften und der Philosophie die
Aufmerksamkeit von der Erkenntnistheorie auf ihre ontologischen Grundlagen gelenkt. Diese ontologische Wende wird zunehmend zu einer Hinwendung zur politischen Dimension der ontologischen Divergenz im Sinne alternativer Praktiken der Welterzeugung, die jeweils eine bestimmte Welt hervorbringen und dabei andere ausschließen. Dies verlagert in gewisser Weise das konstruktionistische Problem des epistemologischen Relativismus auf die eher pragmatische und damit ethische Frage nach den Wissenspraktiken, die wir zur Schaffung besserer Welten benötigen.

In diesem Seminar werden wir einige maßgebende und zeitgenössische Texte lesen und über die Implikationen für unsere Vorstellungen von Wissen und Realität nachdenken.

 

Lehrperson: Jan Linhart, M.A.

Zeit: Dienstags, 14:00–15:30 Uhr, 09.04.2024–09.07.2024

Ort: Universität Bonn, IAK, Oxfordstraße 15, 1.002, 53111 Bonn

Technologisierung und ihre materiellen Schattenseiten

 

Selbstfahrende Autos, Chirurgie-Roboter, oder schlicht das brandneue I-Pad - Technologien versprechen, unser Leben bequemer, sicherer und ästhetischer zu machen. Und mehr noch. Nicht nur sollen unsere Krankheiten besser behandelt werden. Die Biotechnologie, so prophezeien die Apologeten des Transhumanismus, wird Altern und Krankheit komplett aus der conditio humana tilgen. Im Schatten dieser emanzipatorischen Rhetorik steht ein großer Teil der Weltbevölkerung, die nicht einmal Zugang zu den existenziellen Technologien und Gütern wie sauberem Trinkwasser, Hygiene, Nahrung, Impfstoffen etc. haben. Es stehen auch die Arbeiter:innen im Schatten, von deren Ausbeutung die materielle Produktion mancher dieser Technologien abhängt und die, wie es der Foxconn-Fall zeigt, erst durch ihre Suizide überhaupt als Menschen sichtbar werden. Vor diesem Hintergrund wurde vorgebracht, dass die Vorteile technologischer Innovation für die wenigen Privilegierten und ihrer transhumanistische Ideale, strukturell abhängig ist von der billigen Arbeit und De-Humanisierung vieler anderer. Das Seminar beleuchtet den hier skizzierten Diskurs und erkundet, welche ethische Rahmensetzungen eine Technologieentwicklung braucht, die ein gutes Leben für alle ermöglichen kann.

 

Lehrperson: Peter Bröckerhoff, M.A.

Zeit: Mittwochs, 14:15–15:45 Uhr, 10.04.2024–17.07.2024

Ort: Universität Bonn, Hauptgebäude , 1.070, 53111 Bonn

John Rawls‘ Theorie der Gerechtigkeit

 

John Rawls' Theory of Justice zählt ohne Zweifel zu einem der Schlüsseltexte der modernen politischen Philosophie. Seine Konzepte der 'Gerechtigkeit als Fairness', der 'Schleier des Nichtwissens' und seine Kritik am Utilitarismus werden bis heute in fast allen Debatten der praktischen Philosophie rezipiert und bilden einen gemeinsamen historischen Bezugspunkt verschiedenster Schulen und Denker. Die Wiederbelebung des Kontraktualismus unter vermeintlich kantischer Flagge hat bei weitem nicht nur Beifall bekommen, sondern auch und vor allem eine Reihe von Gegenentwürfen provoziert, die sich von Rawls Konzeption abzusetzen suchten. Beispiele hierfür sind der moderne Libertarismus nach Nozick oder große Teile der Kommunitaristen. Um diesen Text kommt man also nicht herum, wenn man sich mit den modernen Debatten der Philosophie auseinandersetzen möchte.

Das Werk soll im Seminar zusammen kritisch und vor allem textnahe erarbeitet werden. Einzelne Elemente der Theorie werden wir uns vor ihrem historischen Hintergrund (Kant, Locke, Hobbes, Rousseau) genauer ansehen. Dabei werden keine Vorkenntnisse zu Rawls im speziellen, sondern lediglich Interesse und Lesebereitschaft vorausgesetzt. Zudem werden wir uns zu Beginn anschauen, wie man grundsätzlich mit solchen philosophischen Texten umgeht.

Studienleistung ist die Abgabe zweier Exzerpte zu Studiensitzungen Ihrer Wahl.

Den Seminarplan können Sie über den eCampus-Link einsehen.

 

Lehrperson: Nicolas Knecht, M.A.

Zeit: Freitags, 12:15–13:45 Uhr, 12.04.2024–19.07.2024

Ort: Universität Bonn, Hauptgebäude, 1070, 53113 Bonn

Für Studierende und die interessierte Öffentlichkeit

Vorlesung/Seminar: Freiheiten – warum und wozu?

Freiheiten erlauben es uns, unser Leben nach unseren Wünschen und Überzeugungen zu gestalten und uns in unterschiedlichster Weise zu entfalten. Zudem ermöglichen sie wichtige gesellschaftliche Prozesse und Funktionen.
Andererseits sind Freiheiten nicht grenzenlos, sondern finden ihre Schranken in den Rechten anderer Betroffener. Zudem ist ihre Garantie nicht immer von Dauer: Ihre Reichweite und Ausgestaltung können einem Wandel unterliegen, häufig sind sie auch gezielter politischer Unterdrückung oder verschiedensten anderen Bedrohungen ausgesetzt.
Doch was bedeuten Freiheiten überhaupt, woher kommen sie und welchem Zweck dienen sie jeweils? Wie weit reichen sie und wie sind sie gegen andere Freiheiten abzuwägen? Wie können sie trotz vielfältiger Veränderungen und angesichts von Bedrohungen gewahrt werden?

In dieser Veranstaltung werden wir zunächst jeweils die ethischen und rechtlichen Grundlagen verschiedener Freiheiten beleuchten und ihre Bedeutung, Herkunft, derzeitige Garantie sowie mögliche Herausforderungen aufzeigen. Zusammen mit Experten aus der Praxis und in einer Exkursion ergründen wir die Bedeutung von Freiheiten für unser tägliches Leben. Im Anschluss diskutieren wir jeweils gemeinsam, was Freiheiten konkret für uns ausmachen, wie wir sie leben und zukünftig leben wollen und wie wir für ihre nachhaltige Wahrung sorgen können.

 

Lehrpersonen: Prof. Dr. Christiane Woopen/Dr. Björn Schmitz-Luhn

Zeit: Dienstags, 14:00–15:30 Uhr, 16.04.2024–09.07.2024

Ort: Center for Life Ethics, Schaumburg-Lippe-Straße 7, 53113 Bonn

Anmeldung: bitte hier klicken

Vorlesung/Seminar:  DenkReise – Wohin wollen wir leben?

 

Gemeinsam mit Expert*innen gehen wir auf eine DenkReise zu einer ethisch fundierten Gestaltung von wünschenswerten Zukünften in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Im Haus für junges Denken des Center for Life Ethics stellen Expert*innen aus Wissenschaft und Gesellschaft ihre Forschung und ihre Ideen zur Diskussion. Am Ende des Semesters folgt nach den Reisen im Denken eine gemeinsame Reise als Exkursion zu einem thematisch einschlägigen Ort.

 

Lehrpersonen: Prof. Dr. Christiane Woopen/Dr. Björn Schmitz-Luhn

Zeit: Mittwochs, 14:00–15:30 Uhr, 17.04.2024–10.07.2024

Ort: Center for Life Ethics, Schaumburg-Lippe-Straße 7, 53113 Bonn

Anmeldung: bitte hier klicken

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